Wissenswertes

Therapie = Veränderung der Einstellung und des inneren Umgangs

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Viele Menschen haben große Schwierigkeiten im Umgang mit Feedback oder Kritik. Es scheint nahezu so, als wäre das Feedback oder die Kritik ein persönlicher und äußerst gefährlicher Angriff. Es folgen schlaflose Nächte und gedankliche Überlegungen wie man schlagfertig auf die Kritik des Gegenübers reagieren könnte. Zum Teil kommen Rachefantasien auf, oder Gefühle von Ausgeliefert-sein und Niederlage. Jährliche Gespräche mit Vorgesetzten werden als überflüssig, nervig, aber bei selbstreflektiertem und ehrlichem Blick, als eigentlich sehr bedrohlich erlebt. Mit dem Internet leben wir zunehmend in einer Bewertungskultur. Zum Teil nimmt es skurrile Ausmaße an, als wenn der Schritt der öffentlichen Bewertung vollkommen selbstverständlich sei. Dabei ist in den wenigsten Fällen die Rückmeldung tatsächlich erfragt oder beauftragt. Es ist ein Geschäft geworden. Wir sehen die Bewertungen auf Portalen als kritisch, wissen, dass vieles gefaked ist. Dennoch scheint unsere Psyche enorm darauf anzuspringen. Wir wissen dass die Bewertung fake ist und messen ihr trotzdem noch Bedeutung zu. Dieser Mechanismus scheint zu wirken, egal ob es sich um ein Produkt oder unsere eigene Leistung handelt. Die Fähigkeit zu bewerten und in Bewertungen zu denken ist evolutionär extrem wichtig und sinnvoll, stellt jedoch heutzutage auch des Öfteren ein deutliches Problem dar. In der Psychotherapie sehen wir oft, dass harte Bewertungen gegenüber der Außenwelt auch mit sehr harten und destruktiven Bewertungen sich selbst gegenüber einhergehen können.

 

In diesem Sinne erscheint Feedback des Öfteren negativ und destruktiv zu wirken. Insbesondere auch, weil eine allgemeine menschliche Tendenz darin besteht, eher das Negative anzusprechen und ein konstruktives Lob absolut selten ist. Wie kann es gelingen negative Rückmeldungen sich nicht so zu Herzen zu nehmen, oder tatsächlich den Schritt zu gehen und daraus zu lernen? Zunächst muss betont werden, dass eigentlich Feedback als freiwillige Rückmeldung gemeint ist. Außerdem ist es natürlich immer subjektiv und aus der Perspektive des jeweiligen. Über die Bewertungs-Kompetenz und –Grundlage ist bis dahin keinerlei Aussage getroffen. Hierzu ist vielleicht der Gedanke: „Von Nix eine Ahnung, aber zu Allem eine Meinung“ des Öfteren ein passender.

 

Nicht um sonst gibt es auch den älteren Spruch: „Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter aus, als über Paul.“

 

Unser Gehirn reagiert in der Regel immer noch recht einfach auf Feedback oder Kritik und sieht dies als Ablehnung. Es entsteht Stress. Angriff, Flucht oder Erstarrung sind die weiterhin geltenden Reaktionsmuster. Auch gutes Feedback kann im Endeffekt negative Auswirkungen haben. Wenn ein Kind permanent für kleinste Dinge gelobt wird, wird es nicht eine ehrliche und realistische Einschätzung für seine Leistungen erlangen können. Andererseits will es auch gelernt sein, wohlmeinende Rückmeldungen anzunehmen. Wiederum etwas, was Menschen des Öfteren in Therapie erstmal lernen müssen.

 

Der jeweilige Umgang mit Feedback scheint das entscheidende zu sein. Es ist durchaus häufig in der ambulanten Psychotherapie zu beobachten, dass sich natürlich eher übermäßig-selbstkritische Menschen in Behandlung begeben. Wer auch sonst? Wer sollte sonst sich einer derartig anspruchsvollen Aufgabe stellen wollen, das eigene Fühlen, Denken und Handeln hinterfragen zu wollen. Ein unreflektierter Mensch würde dies nur bei extrem hohen Leidensdruck tuen. Oft geht es darum die Zuschreibung des eigenen Versagens in ein realistischeres Bild zu rücken. Der (oft unbewusst wirkende) Wunsch es allen Menschen rechtmachen zu wollen, kann fatale Folgen haben und tief in Erschöpfung, Frustration bis hin zu Depression führen.

Wenn Sie wirklich Feedback möchten, dann wenden Sie sich doch besser an jemanden, von dem Sie wissen, dass er Experte auf dem jeweiligen Gebiet und professionell im Umgang damit ist. Somit holen Sie sich lieber eine bedeutsame Rückmeldung auf einer guten Bewertungsgrundlage ein. Und verzichten auf viele, häufig entmutigende, Ratschläge. Denn „auch Ratschläge können Schläge sein“.


EMDR als Therapie Technik

Praxis Bonn Bad Godesberg mit EMDR in der Psychotherapie
Psychotherapie Praxis Bonn Bad Godesberg

EMDR ist eine psychotherapeutische Technik (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Der hiesigen Praxis für Psychotherapie in Bonn Bad Godesberg liegt die Zulassung für den Einsatz dieser Technik und Qualifikation hierzu unter anderem über das EMDR-Institut Deutschland vor. Diese Technik wird innerhalb dieser Praxis insbesondere zur therapeutischen Unterstützung bei akuten Traumareaktionen eingesetzt, d. h. bei belastenden Erfahrungen die nur geringe Zeit zurückliegen. Grundsätzlich ist es beim Einsatz von EMDR von Vorteil wenn die zu bearbeitende Thematik klar erinnerlich und zeitlich umgrenzt ist. Das belastende Erlebnis sollte somit mit einem Anfang und einem Ende erinnerlich sein. Es sollten klare bildhafte Erinnerungen zu der Situation vorliegen. (Dies in Abgrenzung zu anderen Ansätzen, bei denen zum Teil EMDR durchaus bei viel weitreichenderen Symptomatik und Indikationen eingesetzt wird.)

 

Die Methodik beschäftigt sich mit der Bearbeitung von belastenden Erinnerungen, welche in der Folgezeit Störungen verursachen. Dabei ist die sogenannte „bilaterale Stimulation“ ein zentrales Element bei der EMDR Behandlung. Diese kann klassisch mit Augenbewegungen durchgeführt werden. Alternativ ist auch eine „taktile Stimulation“, zum Beispiel über seitenwechselnden Input durch Vibration möglich. Die Methodik wird sehr strukturiert angewandt, wobei es im Verlauf zu einem assoziativen Prozess während der seitenwechselnden Stimulation kommen sollte. Der Input durch den EMDR-Therapeuten ist minimal und vielmehr werden natürliche neurobiologische Reaktionen für die Wirksamkeit von EMDR verantwortlich gemacht.

 

Auch wenn die Anwendung dieser Methode zugelassen und weitreichend akzeptiert ist, ist die letztliche vollständige Begründbarkeit für die Wirkungsweise im Bereich Forschung und wissenschaftlicher Rezeption nicht hundertprozentig auslegbar. Es wird unter anderem Bezug auf die REM-Schlafphasen genommen, in denen ebenfalls starke Augenbewegungen zu einem scheinbar erhöhten Verarbeitungsmodus auf Gehirnebene zu führen scheinen. Die bilaterale Stimulation stellt unter anderem auch einen zusätzlichen Input für das Gehirn dar und könnte so die „traumatische Last“ der zu bearbeitenden pathogenen Erinnerungen auf ein erträgliches und therapeutisches Niveau für die Beteiligten Gehirnstrukturen drosseln.

 

Diese therapeutische Technik ist immer in einem Gesamtbehandlungsplan eingebettet und stellt letztlich einen Behandlungsversuch dar. Einen großen Benefit haben auch viele Klienten/innen beim Einsatz von sogenannten Ressourcentechniken, welche Fähigkeiten und Bewältigungsmechanismen innerhalb der Therapie fokussieren und fördern.

 


Psychotherapie für Männer und die Rarität: männliche Psychotherapeuten

Psychotherapeut Bonn Psychotherapie für Männer

Es heißt immer noch, dass sich Männer weitaus seltener in Psychotherapie als Frauen begeben. Dies liegt nicht nur am Widerstand der Männer, sondern auch an der Art und Weise des psychotherapeutischen Angebotes selbst. Die Mehrzahl der Psychotherapie-Anbietenden ist weiblich. Laut Bundespsychotherapeutenkammer sind bei den Mitgliedern unter 35 Jahren sogar 91 Prozent weiblich (ansonsten 71 Prozent). Auch im Medizinsektor sind Frauen immer stärker repräsentiert.

Dabei wollen manche Männer lieber „von Mann zu Mann“ ihre Probleme und seelischen Schwierigkeiten besprechen. Dr. Schmidt hat langjährige Erfahrung in der Durchführung von Männer-Gruppen (vor der COVID Pandemie) – seitdem haben Auflagen und Ängste vor Infektion das Gruppensetting deutlich erschwert. Bereits zuvor brauchte es ein außerordentliches Maß an Motivation für Psychotherapie-Gruppen.

Zum Teil wird verkannt, dass Männer über ganz eigene Möglichkeiten und Ressourcen verfügen. Dies heißt nicht, dass durchaus Widerstände mancher Männer gegenüber Psychotherapie diese nicht gerade zu den einfachsten Klienten zu Beginn einer Psychotherapie machen. Häufige Themen sind die Überlastung im Job, der Spagat zwischen Beruf und Familie, Partnerschaftsprobleme, hohe Idealvorstellung in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit, Umgang mit Verlusterfahrungen und anderen Krisen. Der Aufbau eines vertrauensvollen Arbeitsbündnisses wurde unter anderem vom Psychologieprofessor Glenn Good an der University of Missouri untersucht. Hier wurde beschrieben, dass zum Teil Männer größere Sorgen haben in Abhängigkeit zu einem Therapeuten zu geraten. Diese Ängste und Sorgen können dabei auch unbewusst bestehen und den Kontakt dennoch deutlich erschweren. Jemanden um Rat zu bitten oder Schwächen zuzugeben, widerspricht bis heute häufig dem männlichen Selbstbild und ist tief durch Sozialisation geprägt. Der Glaube von Männern an die Wirksamkeit psychotherapeutischer Verfahren ist zusätzlich oft niedriger.

Es erscheint wichtig Männer dort abzuholen wo sie sich mit ihrer Einstellung gegenüber Psychotherapie befinden und bestehende Skepsis zu thematisieren. Eine Betonung von Defiziten ist nicht zielführend, sondern es geht darum die Motivation für Veränderungen zu fördern. Als hilfreich wird ein Einbinden von positiver Psychologie und Integration verschiedener Methoden angesehen. Bei alle dem bleibt das Dilemma, dass die Zahl der Männer, welche psychotherapeutische Hilfe suchen steigt, jedoch die Zahl der männlichen Psychotherapeuten schrumpft.

 


Häufigkeit psychischer Erkrankungen

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Psychische Erkrankungen sind mittlerweile als Volkskrankheit anzusehen. Es wird davon ausgegangen dass jährlich mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland die Kriterien einer voll ausgeprägten psychischen Erkrankung erfüllt. Außerdem wird angenommen, dass nur die Minderheit der Betroffenen sich letztlich aufgrund ihrer psychischen Beschwerden in Behandlung begibt. Dennoch hat die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems innerhalb der letzten Jahrzehnte stark zugenommen. Epidemiologische Studien sollen für Deutschland zeigen, dass 27,8% der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Dies entspricht somit mit 17,8 Millionen Menschen der Einwohnerzahl von Nordrhein-Westfalen. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen die affektiven Störungen, zu denen die Depressionen zählen und Angststörungen. Mit den Zahlen der "Studie zur Gesundheit Erwachsener" und ihrem Zusatzmodul "Psychische Gesundheit" des Robert Koch Institutes ergeben sich Hinweise, dass psychische Erkrankung insgesamt angestiegen sind. In der hiesigen Praxis zeigt sich innerhalb der Universitätsstadt Bonn, dass sich auch immer mehr junge Erwachsene, Studierende, zum Teil immer noch mit Auslösern mit Bezug zum Aufkommen der Corona Pandemie melden. Soziale Isolation, Verschiebung der Kontakte in Onlinemedien und das Erleben mangelnde Lebensgestaltungsmöglichkeiten zu haben, belasten Studentinnen und Studenten deutlich.


Psychische Gesundheit als Thema beim Deutschen Ethikrat

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Des Öfteren kommt die Frage auf inwieweit die aktuellen Entwicklungen und auch die Situation der Corona Pandemie die psychische Gesundheit der Bevölkerung beeinflusst haben mag. Hierzu sind die Ad-Hoc-Empfehlungen des Deutschen Ethikrates interessant. Dieser hat sich im November 2022 erneut getroffen, um kritisch die Situation der psychischen Gesundheit zu reflektieren. Insbesondere auch die Beeinflussung von jungen Erwachsenen wurde betont. Es wurde angegeben, dass durch die Studien der Expertinnen und Experten deutliche Anzeichen dafür bestehen, dass die Beschränkungen und Krisenerfahrungen junge Erwachsene in ihrer psychischen Gesundheit stark beeinflusst haben, vermehrt Depressionen, Belastungsreaktionen und Angststörungen auftreten. Der Aspekt der Teilhabe am Leben erschien aufgrund der medizinischen Notwendigkeiten während der Corona Pandemie häufig nachrangig und soll nun mehr beleuchtet werden. Nun soll auch die Auswirkungen auf psychisch seelisches Leiden stärker berücksichtigt werden. Es wurde auch besonders auf die Situation von Kinder und Jugendlichen eingegangen die unter den tiefen Verunsicherungen gelitten haben und weiterhin erleiden. Die krisenhafte Zeit mit Krieg, Energiekrise und Inflation, sowie natürlich die Klimakrise beeinträchtigen weiterhin und es wurde darauf hingewiesen dass die belastete junge Generation inklusive junger Erwachsene und Studentinnen / Studenten nicht weiter übersehen werden solle. Die Empfehlungen stellen nichts besonders Neues dar und bestanden schon vorher. Man brauche viel Prävention, welche in Schulen und Freizeiteinrichtungen anfangen solle. Besonders geht es um das Gesundheitssystem und die Situationen im Bereich der freien Therapieplätze in psychotherapeutischen Praxen. Außerdem sollte mehr Forschung erfolgen. Die junge Generation solle aus dem Leben als Minderheit in unserer Gesellschaft herausrücken und ein Augenmerk auf sie gelenkt werden. Somit zeigen sich klare Anforderungen an die Politik. In der hiesigen Praxis können Behandlungen für Patientinnen und Patienten ab dem Lebensalter von 18 Jahren stattfinden und die Abteilungen des Studierendenwerks Bonn, inklusive der psychologischen Beratungsstelle, sind über Möglichkeiten informiert. Das Studium und die damit verbundenen Umstände stellen eine bedeutsame Übergangszeit dar. Treten außergewöhnliche Belastungen hinzu können vermehrt psychische Erkrankungen auftreten und kann eine Abklärung in einer Praxis für Psychotherapie sinnvoll sein.